Psychosoziale Belastung

Verschiedene Studien haben bestätigt, dass Endometriose-Patientinnen häufig sehr stark in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sind und eher Folgekrankheiten wie Depressionen entwickeln. Die WHO hat den Zusammenhang von chronischem Unterbauchschmerz und Depressionen bereits anerkannt.

In einer deutschen Studie, die die Lebensqualität von Frauen mit verschiedenen Erkrankungen untersuchte, kam man zum Ergebnis, dass Frauen mit starker Endometriose ihre körperliche und psychische Lebensqualität niedriger einschätzten als Frauen, die an Krebs oder Arthritis erkrankt waren.

Oft bringt die Diagnose Endometriose bei Betroffenen schon eine gewisse Erleichterung, meist nach vielen Jahren des Gefühls, nicht ernst genommen zu werden und nicht zu wissen, was man eigentlich hat.
Aber natürlich bergen auch die verschiedenen Symptome der Krankheit unterschiedliche Arten von Belastungen.

Diese können sein:

Einschränkung im Alltag:
Druck den man sich selber macht oder von Seiten der Familie und der Freunde, Ärgern/Verzweiflung Dinge nicht – mehr – so machen zu können, Sorge vor Verlust des Arbeitsplatzes oder aus häufigen Fehltagen resultierende Nachteile im Berufsleben.

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr:
Streitigkeiten in der Partnerschaft, Unzufriedenheit beider Partner, Druck auf den sich hilflos fühlenden Partner, Druck sich selbst gegenüber etwas erfüllen/gerecht werden zu müssen/wollen, eingeschränktes Selbstwertgefühl als Frau.

Kinderlosigkeit:
Infragestellen der Weiblichkeit, Lebenskrisen durch Nicht-Erfüllung des für viele Frauen zentralen Wunsches nach einem Kind, Probleme in der Partnerschaft.
Oft hilft es, die Familie, den Partner oder seine Arbeitskollegen über die Krankheit aufzuklären, um ein besseres Verständnis für die Beschwerden zu schaffen. Natürlich muss man vor allem für sich selbst herausfinden, wie man am besten mit Endometriose umgeht. TherapeutInnen oder Selbsthilfeorganisationen sind dabei oft eine große Hilfe.
(Dem Thema Kinderwunsch ist auch ein eigener Teilbereich auf unserer Homepage gewidmet!)

Wie kann psychologische Beratung helfen?
Mit Hilfe einer/eines – im Idealfall mit Endometriose vertrauten – Therapeutin/Therapeuten ist es oft leichter mit Endometriose und den Veränderungen, die sie im Leben jeder einzelnen von uns, verursacht zurecht zu kommen. Die Krankheit stellt uns oft vor neue Herausforderungen und mit Hilfe einer Therapie können Patientinnen sich selbst unterstützen um mit diesen fertig zu werden, Strategien zur Steigerung ihrer Lebensqualität erarbeiten und Schmerzbewältigungsprogramme erlernen.

Die Therapie kann aus wenigen Sitzungen bestehen, in denen nur einige Details in die richtige Richtung gelenkt werden. Sie kann auch über Jahre begleitend andauern.

Es gibt keinen einzigen richtigen Weg, wie psychosoziale Begleitung bei Endometriose gestaltet sein muss. So individuell wie die Krankheit sich ausprägt, so individuell sind auch die Lösungswege.

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