EVA Online-Kongress 12.03.2022

Wir sind immer noch überwältigt! Mehr als 400 Anmeldungen und Teilnehmer*innen bei unserem heurigen EVA-Kongress sind nochmal mehr als wir letztes Jahr hatten. Dies zeigt uns wie die Erkrankung Endometriose jedes Jahr mehr Aufmerksamkeit erhält und Aufklärung und Information immer mehr gefragt ist.

Wir hoffen, dass dir die Veranstaltung gefallen hat! Wir freuen uns auf dein Feedback.

Wir haben alle Fragen, die gestellt wurden, gesammelt und ergänzen sie gerne falls dir im Nachhinein noch etwas eingefallen ist. Schicke sie uns einfach per E-Mail an shg@eva-info.at bis spätestens Freitag, 18.03.2022. Danach leiten wir diese gerne an die Vortragenden weiter. Alle Fragen und Antworten (sobald wir alle von den Referent*innen erhalten haben) findet ihr dann gesammelt auf dieser Seite.

 

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Nachdem am 27.03.2021 unser erster Kongress so gut angenommen wurde und wir so viel schönes Feedback von den vielen Teilnehmer*innen bekommen haben, freuen wir uns auf unseren zweiten Kongress am 12.03.2022.

In unserer täglichen Arbeit unterstützen wir euch, so gut wir können, auf eurem individuellen Weg. Das Programm setzt sich wieder aus den gesammelten Fragen und Schwerpunkten der Teilnehmer*innen unserer monatlichen Online-Vernetzungstreffen zusammen, das heißt IHR habt quasi dieses Programm zusammen gestellt. 

Du kannst gerne den ganzen Tag oder auch nur an einzelnen Vorträgen teilnehmen. Ein Zustieg ist jederzeit möglich.

Wir haben auch heuer wieder viele verschiedene Expert*innen, auf ihrem Gebiet, mit ins Boot geholt um euch möglichst viele verschiedene Einblicke zu ermöglichen.

Aufgrund des Datenschutzes können wir leider die Vorträge nicht aufzeichnen, stellen euch aber die Präsentationen – sofern wir diese von den Vortragenden erhalten – nach der Veranstaltung zur Verfügung.

Nachfolgend findest du das Programm, die Vorstellung der Vortragenden und die Möglichkeit dich anzumelden. 

Folgt uns gerne auf Facebook und Instagram! Dort halten wir euch auf dem Laufenden.

Wir freuen uns natürlich auch, wenn ihr uns mit dem Teilen der Veranstaltung unterstützt 🙂  #eva_endometriosevereinigung #eva_kongress2022 #eva_awareness2022

Countdown bis zum EVA Kongress 2022

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Anmeldeformular

Falls ihr keine Anmeldebestätigung bekommt, checkt bitte euren Spam Ordner 😉

 

Programm/Ablauf

08:00 Uhr     Begrüßung EVA – Ines Mayer und Michaela Kahr

08:30 Uhr     Was ist Endometriose und ihre Auswirkungen – Dr. Astrid Sautner

09:00 Uhr     Aktuelles aus der Forschung zu Endometriose – Dr. Rene Wenzl

09:30 Uhr     Diagnosemöglichkeiten bei Endometriose – Dr. Peter Oppelt

10:00 Uhr     Behandlungsmöglichkeiten bei Endometriose – Dr. Elisabeth Janschek

11:00 Uhr     Welche Ansprüche und Möglichkeiten habe ich? – Chronisch Krank, Elisa Husar

11:30 Uhr     Selbstfürsorge – Natalie Bidmon

12:00 Uhr     Mittagspause

13:00 Uhr     Diät, Ernährung & Endometriose – Anna Wenig

14:00 Uhr     Physiotherapie, Osteopathie bei Endometriose – Julia Fasl

14:30 Uhr     Psychologische Aspekte der Endometriose – Ulrike Pfützner, MSc

15:00 Uhr     Der weibliche Zyklus – Natascha Herrmann, BA

16:00 Uhr     Endometriose und Sport – Kim/Endoathletin

16:45 Uhr     Vorstellung Fruchtbar – Selbsthilfegruppe für Kinderwunsch/Verein Kinderwunsch Österreich

17:00 Uhr     Auswirkungen der Endometriose auf den Kinderwunsch – Priv.-Doz. Dr. med. Monika Wölfler

17:30 Uhr     Möglichkeiten bei unerfülltem Kinderwunsch – Prof. PD. Dr. Kasem Nouri

18:30 Uhr     Sexualität und Beckenboden – Magdalena Heinzl und Miriam Mottl

19:30 Uhr     Abschluss und Vernetzung  

Vortragende

Fr. Ines Mayer, Obfrau EVA und Fr. Michaela Kahr, Stellvertretende Obfrau EVA

Foto: Privat

Dr. Astrid Sautner, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe

Thema: Was ist Endometriose und wie wirkt sie sich aus?

Regelschmerzen, Blutungsstörungen, Unfruchtbarkeit und vieles mehr…. Endometriose präsentiert sich facettenreich. Wir erörtern die Entstehung der Erkrankung, Veränderungen im Körper und damit zusammenhängende Beschwerden.

Foto: Privat

Hier könnt ihr euch dann im Anschluss nochmals die Präsentation ansehen. => Download

Hier nun die gestellten Fragen zu diesem Vortrag und die Antworten:

  • Wie kurz ist ein kurzer Zyklus bzw. wie lang ist ein durchschnittlicher Zyklus?

Kurzer Zyklus < 25d, langer Zyklus > 35d

  • Wie kann man sich diese zwei von Ihnen genannten Höhepunkte der Endometriose mit 25 und 35 Jahren vorstellen?

Der Erkrankungsgipfel ist der Zeitpinkt, indem eine bestimmte Erkrankung am häufigsten auftritt, bei Endometriose also um das 25. und 35. Lebensjahr

(d.h. nicht, dass jede Endometriosepatientin mit 25 und 35 erkrankt)

  • Ich wurde 2019 wegen eines Nabelbruchs operiert, dabei wurde mir ein blutender Endometrioseherd aus dem Nabel entfernt – kann ich davon ausgehen, dass ich in Gewebe, das der Gebärmutter näher liegt, ebenfalls Herde habe?

Nein, wenn Sie keine Beschwerden haben

  • Tritt endometrioseassoziiertes Fatigue-Syndrom ebenfalls zyklusabhängig auf? Also so, dass man zum Beispiel während der Regelblutung an diesen Erschöpfungszuständen leidet.

Das Fatigue Syndrom ist eine chron. Erkrankung, das heißt es bleibt über Wochen, mal mehr mal weniger intensiv, dann verschwindet es wieder für Wochen. Zyklusabhängig ist es daher nicht. Das Frauen jedoch während der Blutung müde und abgeschlagen sind, vorallem auch Endometriosepatientinnen, kommt gehäuft vor.

  • Sie haben von speziellen Geburtshilfekliniken gesprochen für die Entbindung. Welche Kliniken können sie empfehlen?

Frauen mit TIE, Darmendometriose, ausgedehnter peritonealer Endometriose,… wird empfohlen in Kliniken mit entsprechender Infrastruktur zu entbinden (d.h. neben med Personal der Fachrichtung Gyn/Geb sollten auch Fachärzte für Pädiatrie/Neonatolgie, Allgemeinchirurgie, Urologie, Anästhesie, Radiologie bei Bedarf schnell verfügbar sein)

  • Zur Entstehungstheorie der Endometriose – möglichst rasche Entfernung Uterus als logische Maßnahme?

Nein, das wäre doch zu radikal; wie erwähnt, ist es eine (von vielen) Theorie (wenngleich eine wissenschaftlich gut fundierte) und leider nicht der Weisheit letzter Schluss, z. B. gibt es auch Frauen mit Endometriose, die aufgrund von Fehlbildungen gar keinen Uterus haben.

Dr. Rene Wenzl

Thema: Aktuelles aus der Forschung zu Endometriose 

Endometriose ist eine chronische Erkrankung, die uns noch immer viele Rätsel aufgibt. Aktuelle Forschungsprojekte haben das Ziel, die pathophysiologischen Veränderungen zu beleuchten, neue nicht invasive diagnostische Tests zu finden und Therapiestrategien zu entwickeln, die entweder weniger Nebenwirkungen oder eine höhere Behandlungseffektivität aufweisen. Ein Überblick dieser internationalen Aktivitäten ist Inhalt dieses Vortrages.

Foto: MUW/matern

 

Hier nun die gestellten Fragen zu diesem Vortrag und die Antworten:

  • Endo bei Föten: das klingt, als wäre die werdende Mutter „schuld“ – es gibt noch keine Indikation, wie frau es vermeiden könnte, nehm ich an?

Selbstverständlich ist die Mutter nicht schuld, dass Endometriose bei einer Tochter entstehen kann. Eine Möglichkeit der Prävention gibt es nicht.

  • Nachtrag: gibt es Hinweise, dass von Endometriose betroffene Frauen, die Krankkeit an ihr Kind (Tochter) übertragen können?

Dafür gibt es keine Hinweise.

  • welche Evidenzen gibt es für die Therapie mit Kurkuma? In der Flexofytolstudie wurde die Wirksamkeit ja belegt. gibt es noch weitere Studien? Ist die Einnahme von Kurkuma evtl. eine Alternative zur bisherigen Hormontherapie? Welche Dosierung wird empfohlen?

Die Flexofytolstudie ist noch nicht ausgewertet. Derzeit haben wir nur Erfolge im Rahmen von Einzelberichten. Wir hoffen, dass die Ergebnisse zu Kurkuma im Sommer vorliegen werden. Es ist eine mögliche Behandlung der Beschwerden, alternativ oder zusammen mit Hormonen. Die Dosierung von Flexofytol ist 2 Kapseln in der Früh und 2 am Abend.

  • wann macht es Sinn CT oder MRT zu machen?

Eine CT ist generell nicht sinnvoll zur Diagnose von Endometriose. In einigen Situationen (Zwerchfellendometriose, Endometriose im Bereich von Nerven) ist eine MRT Untersuchung zu empfehlen.

  • Endo bei Föten: das klingt, als wäre die werdende Mutter „schuld“ – es gibt noch keine Indikation, wie frau es vermeiden könnte, nehm ich an?

Selbstverständlich ist die Mutter nicht schuld, dass Endometriose bei einer Tochter entstehen kann. Eine Möglichkeit der Prävention gibt es nicht.

  • Nachtrag: gibt es Hinweise, dass von Endometriose betroffene Frauen, die Krankkeit an ihr Kind (Tochter) übertragen können?

Dafür gibt es keine Hinweise.

  • welche Evidenzen gibt es für die Therapie mit Kurkuma? In der Flexofytolstudie wurde die Wirksamkeit ja belegt. gibt es noch weitere Studien? Ist die Einnahme von Kurkuma evtl. eine Alternative zur bisherigen Hormontherapie? Welche Dosierung wird empfohlen?

Die Flexofytolstudie ist noch nicht ausgewertet. Derzeit haben wir nur Erfolge im Rahmen von Einzelberichten. Wir hoffen, dass die Ergebnisse zu Kurkuma im Sommer vorliegen werden. Es ist eine mögliche Behandlung der Beschwerden, alternativ oder zusammen mit Hormonen. Die Dosierung von Flexofytol ist 2 Kapseln in der Früh und 2 am Abend.

  • wann macht es Sinn CT oder MRT zu machen?

Eine CT ist generell nicht sinnvoll zur Diagnose von Endometriose. In einigen Situationen (Zwerchfellendometriose, Endometriose im Bereich von Nerven) ist eine MRT Untersuchung zu empfehlen.

 

Dr. Peter Oppelt

Thema: Diagnosemöglichkeiten bei Endometriose 

Der oft sehr lange Weg bis zur Diagnose Endometriose wirft immer wieder die Frage auf, ob die Diagnose der Endometriose eine derartige Herausforderung ist.

Im Rahmen des Vortrags soll die Diagnostik der Endometriose aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Neben der klassischen Diagnose mittels Bauchspiegelung (LSK) und Gewebeuntersuchung (Histologie) sollen auch nicht invasive Verfahren wie der Ultraschall und Magnetresonanztomographie hinsichtlich ihrer Relevanz dargestellt werden.

Aber welchen Stellenwert wird hierbei die Anamnese haben. Kann eine exakte Anamnese einen Gewinn in der Abklärung und wegweisend im weiteren Abklärungspfad sein? Oder tritt die Anamnese aufgrund des technischen Fortschritts in den Hintergrund?

Abschließend soll noch ein Ausblick in die Zukunft der Diagnostik vorgestellt werden. Wird es in absehbarer Zukunft einen Bluttest für die Diagnose „Endometriose“ geben?

Foto: Privat

Hier könnt ihr euch dann im Anschluss nochmals die Präsentation ansehen. => Download

 

 

Dr. Elisabeth Janschek

Thema: Behandlungsmöglichkeiten bei Endometriose

Kann Endometriose derzeit geheilt werden? Werden durch Medikamente die Endometrioseherde verschwinden? Wie können Schmerzen bei der Regel gelindert werden? Wann muss operiert werden? Warum sind wiederholte Operationen an den Eierstöcken bei Kinderwunsch möglichst zu vermeiden? Was kommt bei einer Darmoperation auf mich zu? Welche Alternativen gibt es zur Schulmedizin? Wie kann ich als Endometriosepatientin selber dazu beitragen, dass es mir mit meiner Erkrankung besser geht?

Ich bin die Erste Oberärztin des LKH Villachs, leite dort Endometriosezentrum und beschäftige mich mit dem Thema Endometriose seit über 15 Jahren. 

Foto: Privat

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Hier nun die gestellten Fragen zu diesem Vortrag und die Antworten:

  • gibt es Erfahrungen oder Studien zur Behandlung der Pille Qlaira bei Endometriosepatientinnen? werden weniger Nebenwirkungen registriert als bei reiner Einnahme von Gestagenpillen wie der Visanne?oder birgt die Zugabe des weiblichen Hormons eher die Gefahr die Endometriose wieder wachsen zu lassen?

Die Studien, die es gibt, empfehlen in erster Linie ein Kombinationspräparat mit dem niedrigst dosiertem weiblichen Hormon. In zweiter Instanz das Gelbkörperhormon, dass man kontinuierlich (ohne Pause) einnimmt. Es gibt laut Studiendaten kein Präparat, dass relevant besser abschneidet als andere. Alle sind wirksam mit unterschiedlichen Nebeneffekten (manche sind erwünscht), es gilt das richtige für die jeweilige Patientin zu finden. Man kann auch den Rhythmus bei den Kombinationspräparaten variieren… Wie Sie sehen, viel Spielraum und für jede Frau das Bestmögliche zu finden!

  • im Gegensatz zu anderen kombinierten Pillen wird hier versucht bei der Qlaira der weibliche Zyklus zu imitieren und die Anteile der Hormone varieren in der Pille

Ja, das stimmt, dennoch jede Pille ist „unnatürlich“ und am Ende kann die Dauereinnahme mit Erreichen der Blutungsfreiheit die beste Lösung sein. Die Blutung in der Pilleneinnahme ist KEINE REGEL. Letztere benötigen wir ausschließlich bei Kinderwunsch. Dann ist der Aufbau einer gesunden und empfänglichen Schleimhaut erforderlich und ebenso ein Eisprung!

  • sind Schmierblutungen im Langzeitzyklus schädlich, wenn sie häufig auftreten, oder einfach nur lästig?

Grundsätzlich lästig. Wenn mit Schmerzen verbunden, Rhythmus ändern. Häufig hilft eine 4-Tage Pause mit Blutung und dann erneut den alten Rhythmus.

  • Wodurch entstehen die Schmierblutungen bei durchgängiger Einnahme einer Gestagenpille ?

Die Schleimhaut in der Gebärmutterhöhle wird mit der Zeit erst dünn und blutet nicht mehr ab. Dieser Prozess kann unterschiedlich lang dauern. Später können Schmierblutungen auftreten, obwohl die Schleimhaut ganz abgeflacht ist. Eine 4 Tagespause kann die Situation wieder ins Lot bringen.

  • Ist die Pilleneinnahme mit Pillenpause gleich wirksam/hilfreich wie die Einnahme im Langzeitzyklus?

Unterschiedlich je nach Frau. Daher „Probieren geht über Studieren“!

  • ich habe gelesen, dass generell die Pillenpause mit Blutungen nur durchgeführt wird als PR-Aktion quasi, um die Pille so natürlich wie möglich erscheinen zu lassen. Stimmen Sie dem zu?

Unter der Pille entwickelt sich die Schleimhaut nicht so, wie unter dem Naturzyklus. Sie bleibt mit zunehmender Einnahme- Zeit flacher. Dieser Effekt trägt mitunter zur Sicherheit der Pille bei. Die Schleimhaut ist dann nicht für eine Einnistung vorbereitet. In der Tat braucht der Körper keine monatliche Blutung und man kann problemlos eine Pille durchnehmen. Bei manchen Frauen klappt allerdings dieser „Langzyklus“ nicht so gut und es kommt immer wieder zu Zwischenblutungen, die einige Frauen als belastender empfinden, da nicht so gut vorhersehbar…

  • welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Frauen, welche keine Hormone einnehmen möchten oder können

Abgesehen davon, dass sich meistens ein Hormonpräparat finden lässt mit dem man doch leben kann, rücken gerade bei Kinderwunsch komplementäre Maßnahmen in den Vordergrund. Sehr erfolgreich lassen sich Beschwerden durch TCM (traditionell chinesische Medizin) und Akupunktur (auch die Kombination ist für manche Frauen essentiell) behandeln. Wichtig ist es gemeinsam mit dem behandelnden Arzt und den jeweiligen Befund ein Therapiekonzept zu erarbeiten, das die jeweiligen Beschwerden adressiert. Regelmäßige Bewegung und eine gesunde (mediterrane) Kost werden generell empfohlen. Bei Begleiterkrankungen wie Reizdarm sind diese Aspekte ebenfalls zu berücksichtigen.

  • Wenn man die Pille (Minipille- nur Gelbkörperh.) über 10 jahre lang nimmt ist dies schädlich in Bezug auf Osteoporose? Ist es da nicht besser eine Hormonspirale zu nehmen – da hier die Dosierung viel weniger ist und lokal?

Die adäquate Therapie entspringt aus einem gemeinsamen Konsens. Natürlich sind bei langjähriger Anwendung auch Aspekte wie die Osteoporose zu berücksichtigen. Die reine Gestagentherapie (Gelbkörper) lässt sich variieren in Dosis und Anwendungsart. Je nach Lebensphase und Befunde stehen unterschiedliche Aspekte im Vordergrund und erklären, weshalb eine Zeitlang die Minipille (niedrig dosierte Gelbkörperh. Mit durchaus Tätigkeit der Eierstöcke!) oder die Hormonspirale vorteilhafter sind.

  • Ist der aktuelle Stand, dass man die durchgehende Einnahme der Pille jahrelang macht? Bei mir kam nach 3 Jahren eine massive Abbruchsblutung mit gravierenden Schmerzen (obwohl weiterhin Hormontherapie), ist das eine Ausnahme?

Es ist tatsächlich so, dass das Ziel bei TIE die möglichst geringe Anzahl der operativen Eingriffe sein soll. Wiederholte Eingriffe sind mit erhöhten Operationsrisiken vergesellschaftet… Allerdings muss man die Therapie als Gesamtkonzept im Leben einer Endometriosepatientin verstehen. Es geht zunächst um die rasche Diagnose und somit einer Chronifizierung von Schmerzen mit all den bekannten Konsequenzen entgegen zu wirken; der jeweiligen Lebenssituation der Patientin angepasst eine konservative oder operative Behandlung gemeinsam mit der Patientin zu erarbeiten.

Bei Auftreten von neuen Symptomen empfiehlt es sich eine Kontrolle zu vereinbaren.

  • Wie weiß ich, ob eine erneute Bauchspiegelung sinnvoll ist? (bei bereits abgeschlossener Diagnose, aber erneut auftretenden oder intensivieren Beschwerden)

Auch hier ist diese Entscheidung gemeinsam mit Ihrem Endometriosespezialisten zu treffen. Es gilt immer wieder von neuem zu überprüfen, ob die Beschwerden Endometriose-assoziiert sind oder nicht. Für ein gutes Ergebnis ist eine ganzheitliche Betrachtung der Patientin unumgänglich!

  • Wie lange vor dem konkreten Kinderwunsch ist eine operative Behandlung empfehlenswert?

Mit der Einschränkung, dass jeder Endometriosefall individuell zu begutachten ist, ist bekannt, dass in den 1-2 Jahren nach einer Endometriose-Operation die Wahrscheinlichkeit am größten ist für eine Schwangerschaft. Die männlichen Faktoren im Hinblick auf Kinderwunsch müssen dabei geklärt und unauffällig sein. In den meisten Fällen kann man nach einer Operation die Aussichten auf eine Schwangerschaft einschätzen.

  • Wenn man die Pille nicht einnimmt, erhöht sich dann auch die Gefahr, dass sich die Endometriose rascher ausbreitet/Zysten eher entstehen als wenn man die Pille einnimmt?

In Bezug auf Endometriose, die eine hormonabhängige Erkrankung ist, stellt die Hormontherapie eine ausgezeichnete Möglichkeit Beschwerden zu lindern dar. Wenn eine Hormontherapie gewählt wird, die den Eisprung hemmt, so schützt man sehr effizient die Eierstöcke vor neuerlicher Bildung der Schokoladezysten (Endometriome).

  • Wann spricht man vom vorzeitigen Wechsel – Kann dieser schon zwischen 30 und 40 auftreten, wenn zum 25. Lebensjahr eierstockzysten entfernt wurden

Leider ist es möglich, durch beidseitige Entfernung von Eierstockzysten die ovarielle Reserve so sehr einzuschränken, dass diese frühzeitig erlischt. Es ist möglich bereits mit 40 oder noch früher im Wechsel zu sein.

  • Kann man eine Darmendometriose auch in einer Darmspiegelung sehen?

In den allermeisten Fällen sieht man die Endometriose durch die Darmspiegelung NICHT. Diese wächst von „außen“ in die Darmwand ein und betrifft seltener die Schleimhaut des Darmes! Für erfahrene Endoskopiker ist es allerdings möglich indirekte Zeichen zu erkennen, welche auf eine Darmbeteiligung hinweisen.

  • wenn Endometriose im Muskel verbleibt, kommt sie dann nicht sehr schnell wieder?

Das ist nicht zwingend der Fall. Viele Herde verhalten sich nach einem Entwicklungsschub ziemlich „ruhig“ und werden nicht mehr größer. Hier ist die Klinik zu beobachten (Beschwerden?) und die regelmäßigen Kontrollen beim Endometriose-Spezialisten.

  • Wann wird eine Operation bei Darmendometriose empfohlen/notwendig?

Bei Beschwerden des Darmes, die die Lebensqualität beeinträchtigen. Wenn beispielsweise die Endometriose den Darm so einengt, dass es zum Darmverschluss kommt.

  • welcher Zusammenhang besteht zwischen Migräne und Endometriose/Adenomyose?

Migräne ist oft eine Begleiterkrankung bei Endometriosepatientinnen

  • Gibt es Ihrerseits Erfahrung mit bioidenten Hormonen?

Alles, was hilft ist grundsätzlich erlaubt. Bei Gefährdung von Organfunktionen allerdings ist eine Operation unumgänglich. Daher bitte ich Sie die Umstellung mit Ihrem Endometriosespezialisten zu besprechen und ggf. Kontrollen unter der Therapie zu vereinbaren

  • Welche Möglichkeiten für eine Endo-Reha habe ich in Österreich? 

Sie können nach großen Operationen eine Rehabilitation beantragen. Für die Diagnose Endometriose gibt es nach wie vor keinen Anspruch auf Rehabilitation! Eine Schande.

  • Kennen Sie einen/eine TCM Spezialisten/in? Gibt es eine empfehlenswerte Adresse?

Es gibt viele Kollegen, die sich mit TCM beschäftigen und auch sehr gute Ergebnisse erzielen konnten. Es hängt davon ab, wo Sie eine Spezialistin benötigen…

  • Gibt es eine alternative Behandlungsmöglichkeit bei bestehenden Endozysten zu einer operativen Entfernung?

Wenn die Zysten nicht zu groß sind und keine Beschwerden verursachen, kann man immer eine Hormontherapie einleiten. Die Endometriose verschwindet nicht aber geht etwas zurück und man gewinnt Zeit und vermeidet den frühzeitigen Verlust an Eizellen!!

  • Ich find es so schwierig die Symptome der Migräne mit Aura und Endometriose zu unterscheiden. Oder ob manche Symptome doch noch auf Nebenwirkungen meiner Medikationen stammen.

Vorschlag: stellen Sie sich bei Ihrer/em NeurologIn vor. Besprechen Sie, ob eine reine Gelbkörperhormontherapie oder ein Kombinationspräparat besser für Sie wären.

  • Würden Sie eher eine Hormonspirale als eine Pille empfehlen? Weil die genau dort eingesetzt wird, wo man die Hormone braucht? Ist eine Spirale bei der TIE Endo sinnvoll, wenn man keine Adenomyose hat? 

Grundsätzlich helfen beide Hormontherapien. Die Hormonspirale leider etwas weniger auf die Eierstöcke. Es ist auch eine Frage nach der Präferenz ob Sie lieber täglich eine Pille schlucken oder lieber alle 5-6 Jahre die Hormonspirale… Dann ist es natürlich auch eine Frage der Gesamtwirkung manche Frauen sollen nicht klassische Pille einnehmen, weil sie Rauchen oder eine Thromboseneigung haben. Daher ist es grundsätzlich nicht eine Hormontherapie für alle Endometriosepatientinnen sondern die Therapie, die für Sie in Ihrer aktuellen Lebensphase am besten geeignet ist.

  • Ist die Entstehung der TIE noch nicht geklärt? Bei den anderen Typen ist in der Präsentation eine mögliche Entstehung genannt. 

Es ist grundsätzlich bei keiner Form der Endometriose die Entstehung gänzlich geklärt. Viele Teilaspekte sind aufgedeckt, aber „die Ursache“ oder der „Auslöser“ wurden leider noch nicht identifiziert. Man vermutet in der Zwischenzeit mehrere.

  • Kann man durch die Einnahme der Pille im LZZ das Fortschreiten der TIE überhaupt verhindern?

Man kann dadurch viel Lebensqualität gewinnen und in den meisten Fällen ein Fortschreiten hemmen, das neuerliche Auftreten von Endometriomen (Endometriosezysten) verhindern. Deswegen ist es auch so wichtig, dass bei Vorliegen einer TIE regelmäßige Kontrollen beim Endometriosespezialisten erfolgen.

  • Was passiert wenn Stammzellen durch geringere Abbruchblutungen in den Bauchraum kommen?

In den allermeisten Fällen eliminiert das Immunsystem alle „verschleppten“ Zellen. Nur wenn das Immunsystem durch diverse andere Faktoren dieser Aufgabe nicht ausreichend nachkommt, können sich lebensfähige Stammzellen überleben und unter den Einfluss von Wachstumsfaktoren (teilweise getriggert durch lokal erhöhte Östrogenspiegel) vermehren und weiterentwickeln…

  • Entsteht die Eierstock-Endometriose bzw. Endometriose-Zysten an den Eierstöcken durch den Eisprung und die Invagination und werden die Zysten dann durch Regelblut größer?

Es gibt dazu wachsende Evidenz, dass Endometriose entweder durch Invagination: „Einwachsen“ von Endometriosegewebe in den Eierstock oder im Zuge des Eisprunges Entstehen und anschließend bedingt durch die monatlichen Hormonschwankungen monatlich weiterwachsen.

  • Wie kann man den Verlust der Niere bei Harnleiterbefall am besten vorbeugen bzw. absichern dass es nicht so weit kommt? Wenn beim Ultraschall der Nieren ein Rückstau entdeckt wird ist es ja schon zu spät oder? 

Erfreulicherweise ist es NICHT immer zu spät für die Niere, wenn ein Harnstau entdeckt wird. Aus der Sicht der Experten gehört daher die Durchführung eines Nierenultraschalls im Rahmen der Abklärung bezüglich Endometriose immer durchgeführt.

  • Was ist mit Agonist und Antagonisten GNRH genau gemeint?

Nachdem Endometriose eine Hormon-abhängige Erkrankung ist, kann man durch Senkung der Produktion der weiblichen Hormone (Östrogene) den Verlauf drosseln, Symptome positiv beeinflussen. GnRH: Gonadotropin-releasing Hormone steuern die Tätigkeit der Eierstöcke. Letztere bilden im Rahmen des Zyklus die Östrogene und Gelbkörperhormone. Agonisten und Antagonisten sind Medikamente, die zentral im Gehirn die Funktion der Eierstöcke beeinflussen. Die Patientinnen kennen die Wirkung unter „künstlichen“ Wechsel. Bei den Antagonisten kann man die Dosis so wählen, dass es gerade nicht zu Wechselbeschwerden kommt und dennoch die Menge der Östrogene relevant für die Endometriose gedrosselt wird.

  • Wie oft pro Woche empfehlen Sie die Anwendung von Yoni Steaming?

Wenn Ihnen diese Anwendung gut tut, können sie diese mehrmals pro Woche durchführen. Die meisten Patientinnen empfinden diese gerade in den schmerzreichen sehr hilfreich.

  • Bei Adenomyose ist der Punkt Risikoschwangerschaft angeführt. ist hier die erhöhte Fehlgburtrate gemeint?

Bei ausgeprägten Adenomyosen sind verschiedene geburtshilfliche Komplikationen bekannt. Es besteht im Vergleich zu einer gesunden Gebärmutter ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten, für Störungen in der Entwicklung des Mutterkuchens, für Probleme bei der Geburt. 

  • welche Nährstoffe und NEM empfehlt ihr oder nehmt ihr ein bei LZ-Homoneinnahme?

Bei Pilleneinnehmerinnen werden die Einnahme von Vitaminen (Vitamin B2, B12 und C sowie Folsäure) empfohlen. Auch Magnesium, Selen und Sink sollen eingenommen werden. Vitamin E ist ebenfalls als Antioxidans zeitweise verringert bei Pilleneinnehmerinnen. Eine mediterrane Kost, die den Schwerpunkt auf pflanzliche Fette viel Obst und Gemüse setzt und bei Endometriosepatientinnen ohnehin empfohlen wird, deckt allerdings problemlos diesen erhöhten Bedarf.

  • Würden Sie eher eine Hormonspirale als eine Pille empfehlen ? Weil die genau dort eingesetzt wird, wo man die Hormone braucht? Ist eine Spirale bei der TIE Endo sinnvoll , wenn man keine Adenomyose hat? 

Ich empfehle generell, solange eine Hormontherapie indiziert ist, entweder bei der Pille zu bleiben, die man am besten vertragen hat, oder wenn die tägliche Einnahme eines Präparates nicht erwünscht ist natürlich auch die Hormonspirale. Auch die Hormonspirale hilft bei TIE des Beckenbindegewebes oder des Darmes. Daneben gibt es auch die Möglichkeit der Gelbkörperhormontherapie in Form einer Pille zum Einnehmen. 

  • Eine Heilpraktikerin sagte mir, dass ich einen Hormontest machen soll, um einen Progesteronmangel auszuschließen. Sie meinte, dass ein solcher Mangel Grund für die Schmerzen sein könnte bzw. diese verstärken könnte. Was hält die Medizinerin von diesem Vorschlag? (Falls ihr denkt, dass ein/e anderer/e Experte/in diese Frage besser beantworten könnte, gerne weiterleiten 🙂 Danke!)

Es ist zumindest bei Endometriosepatientinnen bekannt, dass in den Endometrioseherden ein „relativer Mangel an Progesteron“ besteht insofern, dass die Wirkung dieses Hormons durch Veränderung der Rezeptoren (Andockstellen der Hormone in den Zellen, um deren Wirkung zu entfalten) entsteht. Daraus ergibt sich eine verstärkte Wirkung der weiblichen (Östrogene) Hormone in den Herden. Deswegen greifen auch in 2/3 der Fälle die hormonellen Therapien bei Endometriose gut!

 

 

Chronisch Krank – Elisa Husar

Thema: Chronisch Krank – Welche Ansprüche und Möglichkeiten habe ich? 

Der Vortrag zeigt in einem kurzen Überblick die sozialrechtlichen Ansprüche und Möglichkeiten, die Betroffene von Endometriose in Österreich haben.  Es ist nicht immer leicht, sich zwischen Behörden und Ämtern zurecht zu finden und zugleich eine chronische Erkrankung und deren dazugehörigen Alltag zu meistern. In diesem Vortrag liegt der Schwerpunkt auf dem Behindertenpass mit Zusatzeintragungen, Krankenkassenleistungen, Berufsunfähigkeit und Pflegegeld.

 

Der Verein ChronischKrank Österreich ist ein bundesweit tätiger Sozialverein und zugleich die größte Interessensvertretung für Menschen mit chronischer Erkrankung und deren Angehörige in ganz Österreich. Der Verein ist eine zentrale Anlaufstelle für soziale, finanzielle, psychische, sozialrechtliche, ernährungsspezifische, juristische, medizinische und behördliche Angelegenheiten. Unser Verein ChronischKrank Österreich unterstützt und informiert Sie und Ihre Angehörigen sehr gerne. Wenden Sie sich jederzeit an uns, wenn Sie Hilfe und Unterstützung benötigen.

Foto: Soul Space Studios

Hier könnt ihr euch dann im Anschluss nochmals die Präsentation ansehen. => Download

Hier nun die gestellten Fragen zu diesem Vortrag und die Antworten:

  • REHA Anspruch gibt es leider noch nicht. Wie helfen SIE dann den Endometriosepatientinnen?

Leider hat man keinen Rechtsanspruch auf einen Reha-Aufenthalt, weshalb es kein Rechtsmittel gibt, das wir gegen die Ablehnung einbringen könnten. Was wir jedoch versuchen, ist bei der Versicherung für Sie zu intervenieren. Mit einer Stellungnahme des behandelnden Facharztes/der behandelnden Fachärztin, dass dieser Aufenthalt unbedingt notwendig ist und einer Stellungnahme unsererseits wird der Antrag dem Chefarzt/der Chefärztin der Versicherung nochmals vorgelegt. Dies hat schon zu einigen Bewilligungen verholfen. 

  • Wann gelte ich als chronisch krank? Ich hatte schon 2 Bauchspiegelungen und habe zum Glück aktuell keine neuen Herde. Zähle ich allg. mit der Diagnose Endo als chronisch krank oder nur mit „aktiven“ Herden?

Als chronische Erkrankungen werden lange andauernde Erkrankungen bezeichnet. Hier kann es natürlich bessere und schlechtere Phasen geben.

  • Welche Möglichkeiten der Reha gibt es für Endopatienten in Österreich?

Am besten mal bei den behandelnden Ärzt*innen nachfragen, die kennen zumeist die Reha-Kliniken in der Umgebung.

  • Gibt es in Österreich auch die Möglichkeit der Kostenübernahme der Pille durch die Krankenkasse?

Wir hatten leider noch keinen solchen Fall, aber am besten einmal beim Arzt nachfragen, ob dieser einen Antrag auf Kostenübernahme einreichen würde.

  • Gibt es eine Förderung für Therapien bei Endometriose zB Osteopathie? Psychotherapie? Schmerztherapie?

Es gibt einen Unterstützungsfonds der ÖGK, bei dem man einen Antrag stellen kann: https://www.gesundheitskasse.at/cdscontent/?contentid=10007.870473&portal=oegkportal

Psychotherapie am besten bei einer Clearingstelle abklären lassen.

Zudem kann man es mit Bescheid bezüglich Behinderung steuerlich absetzten.

  • An wen kann man sich in Deutschland wenden?

Leider kennen wir keinen ähnlichen Verein in Deutschland. Eventuell einmal bei der https://www.patientenberatung.de/de anfragen. Viele Gemeinden haben Sozialberatungsstellen, die einen über rechtliche Ansprüche aufklären können.

  • normalerweise übernehmen Versicherungen keine Leistungen aus bereits bestehenden „Themen“

Geht es bei dieser Frage um private Zusatzversicherungen? Müsste man sich individuell ansehen daher bitte Mail an kontakt@chronischkrank.at.

  • Bekommt man den Pass nicht er bei einem Grad von 50 %? Ich hab 40% zugesprochen bekommen und bekomme keinen Ausweis

Den Behindertenpass selbst bekommt man erst ab einem Grad der Behinderung von 50% ausgestellt. Bereits ab 25% kann man jedoch die finanzielle Mehrbelastung, die man aufgrund der Erkrankung hat, als Außergewöhnliche Belastung steuerlich absetzten. Hierfür ist der Bescheid ausreichend.

  • Was muss man bei der Beantragung eines Behindertenpasses in Bezug auf Endometriose beachten? Was sollte alles enthalten sein, gibt es hierzu Tipps?

Am wichtigsten für der Erfolg des Antrags sind aktuelle Facharzt Befunde. Diese sollten maximal 6 Monate alt sein. Bei der Einstufung kommt es auf die Ausdehnung auf Nachbarsorgane und die Symptomatik an. Wen die genaue Einschätzungsverordnung interessiert bitte Mail an kontakt@chronischkrank.at schicken, dann lassen wir euch die entsprechende Seite zukommen.

  • zählt Endometriose als Behinderung? Wie wird da der Grad der Behinderung festgestellt?

Ja, Endometriose alleine wird mit einem Behindertengrad zwischen 10% und 40% eingestuft. Es wird ein Antrag beim Sozialministeriumservice gestellt. Hier wird man von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht. Unter Miteinbeziehung der Befunde des behandelnden Arztes/ der behandelnden Ärztin wird dann der Grad der Behinderung ermittelt.

  • wo kann ich mich melden bzw. an wen kann ich mich wenden zur Beratung bzgl. eines Behindertenausweises?

Gerne beim Verein ChronischKrank melden unter:

kontakt@chronischkrank.at oder 07223 82667

  • Welche Möglichkeiten für eine Endo-Reha habe ich in Österreich? 

Am besten mal bei den behandelnden Ärzt*innen nachfragen, die kennen zumeist die Reha-Kliniken in der Umgebung.

 

 

 

Natalie Bidmon

Thema: Selbstfürsorge

Mein Name ist Natalie Bidmon, ich bin Inspiratorin, Trainerin für authentische Kommunikation & Lebensweise, und so ganz nebenbei wurde ich durch meine 3 Kids und meinen individuellen Lebensstil auch noch zur Eskalationsexpertin ausgebildet.

Mein Hauptaugenmerk liegt darauf, Menschen immer wieder zurück zu sich selbst zu begleiten, um sich dadurch ganz individuell zum Ausdruck zu bringen.

Egal ob mit Worten, Gesten oder Taten.

Denn ich bin davon überzeugt, wer ein erfülltes, freudvolles Leben erleben möchte – egal ob im Privat- oder Businessbereich für den gilt es als oberste Priorität sich WIEDER seiner sebst- bewusst zu werden.

Und genau darauf möchte ich mich in den 30 Minuten konzentrieren:

  • Für die mentale Ebene: Prioritäten setzen, als liebevolle Selbstfürsorge 😊
  • Für die Herzens Ebene: Der wichtigste Mensch in meinem Leben, bin ICH!
  • Für die körperliche Ebene: Wie lerne ich meine Bedürfnisse wieder klar wahr zu nehmen, und warum das wichtig ist!

Foto: Privat

 

 

Anna Wenig

Thema: Diät, Ernährung & Endometriose 

WAS ist der Unterschied zwischen Diät und Ernährung? Wann ist eine Diät sinnvoll? Was bedeutet es seine Ernährung umzustellen? Und was hat das mit Endometriose zu tun? 

Endometriose das Cham@leon unter den Erkrankungen. So viele Varianten wie Betroffene und so individuell sind auch die Bedürfnisse.  Um Licht in den Dschungel der Empfehlungen und Ratschläge zu bringen, möchte ich Interessierten die Grundprinzipien einiger Ernährungsweisen näherbringen und klären, wann eine Diät Sinn macht. 

Mein Name ist Anna Wenig. Als Diätologin arbeite ich im Wiener Allgemeinen Krankenhaus mit dem Schwerpunkt Gynäkologische Onkologie, Gynäkologische Endokrinologie und Allgemeine Onkologie. Mein persönlicher Schwerpunkt liegt dabei auf frauengesundheitlichen Themen, unter anderem Endometriose. Ernährung hat Einfluss auf unsere Gesundheit, da macht es Sinn, sich damit auseinanderzusetzen.

Foto: Alexander Schmied

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Julia Fasl

Thema: Physiotherapie, Osteopathie bei Endometriose

Im Vortrag wird das Thema Osteopathie bei Endometriose besprochen.
Vorab wird erklärt, was Osteopathie ist und wo überall Osteopathie eingesetzt werden kann.

Weiteres wird speziell auf Endometriose und Osteopathie eingegangen werden. Verschiedenen Beispielen und Ideen für zuhause in Schmerzphasen oder auch zur Vorbereitung für einen Kinderwunsch werden euch gezeigt.
Natürlich habt ihr die Möglichkeit nach der Präsentation Fragen zu stellen.

Meine Name ist Julia Fasl. Ich bin selbständige Physiotherpeutin und Osteopathin in Salzburg. Größtenteils behandle ich Kinderwunschpatientinnen, Schwangere und Babies/Kinder.

Foto: Privat

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Hier nun die gestellten Fragen zu diesem Vortrag und die Antworten:

  • von welchem arzt bekomme ich eine Überweisung zur Ednometriose-spezifischen Osteopathie therapie?

Grundsätzlich vom Hautarzt bzw auch vom Facharzt

  • übernimmt die ÖGK einen Anteil davon? bzw was muss auf der Überweisung draufstehen, damit die ÖGK das tut?

Physiotherapie und Osteopathie soll auf der Verordnungen stehen. Osteopathie alleine wird nicht von der Kassa übernommen.

  • was kann ich selbst als Betroffene tun um die Blockaden zu lösen?

Mobilisation mit einer Faszienrolle, regelmäßig Wärme auflegen, Bewegung/ Mobilisation und vorallem Dehnung

  • was kann man Physiotherapeuten sagen, wenn Sie sich nicht mit Endometriose auskennen bzgl. was und wie behandelt werden soll?

Wenn ein Physiotherapeut keine Ausbildung für viszerale Therapie haben, würde ich auf alle Fälle Techniken für die Lendenwirbelsäule, Kreuzbein und Steißbein machen. Außerdem wären Techniken gut, die die Gesäßmuskulatur, M. Iliopsoas (Hüftbeuger), Beckenboden und Rückenstrecker behandeln.

  • macht es Sinn zuhause selbst mit einer Faszienrolle zu arbeiten und können Sie da ‚Übungen‘ empfehlen? Danke und LG

ja, kann man verwenden vor allem zur Mobilisation der Lendenwirbelsäule und der Gesäßmuskulatur

  • Können Sie eine einfache Übung empfehlen, wie man selber den Beckenboden trainieren kann? siehe Handout
  • Ich leide an Endometriose am Zwerchfell. Sind oft starke Schmerzen im Bereich Brustwirbelsäule und am Zwerchfell. Können Sie mir was empfehlen??

Es ist sicher wichtig viel Atemtherapie und Mobilisation der Brustwirbelsäule zu machen.

  • wie oft sollte man als Endometriosepatientin zur Osteopathin pro Jahr/Monat

je nachdem wie stark die Beschwerden sind und wieviel die Patientin zuhause macht, um die Mobilität zu erhalten.

  • ist es wichtig, bei der Suche nach Osteopath*innen jemanden zu finden, der gerade auf Endometriose spezialisiert ist? worauf muss man dabei sonst achten?

Grundsätzlich hat jeder Osteopath von der Erkrankung gehört.

  • Welche Sportarten sind für den Muskel zur Dehnung geeignet (wenn nicht Radfahren)? – gelenksschonend ?

Schwimmen (Rückenschwimmen, Aquagymnasti, Aquajogging), Walken/Gehen, Yoga, Bouldern/Klettern

  • Was halten Sie von Tapen bei Endoschmerzen??

Finde ich gut und hilf oft die Schmerzen zu lindern.

  • macht es Sinn, Physio/Osteo vorbeugend zu machen und wenn ja, ab wann nach einer Bauspiegelung?

ja, es ist auf alle Fälle gut regelmäßig (wenns 1x im Monat) ist für sich selber etwas gutes zu tun und den Körper in Balance zu bringen. Nach der Bauchspiegelung würde ich mindestens 4-6 Wochen warten – kommt auf die individuelle Behandlung an und welche Behandlungsmethoden der/die TherapeutIn anwendet.

  • Mein beckenboden ist zu gespannt, gibt es in der osteo spezielle Übungen zur Entspannung der Muskulatur? siehe Handout

 

 

 

Ulrike Pfützner, MSC

Thema: Psychologische Aspekte der Endometriose

Endometriose mit ihren vielfältigen Symptomen auf der körperlichen Ebene stellt viele Betroffene vor besondere Herausforderungen. Leidet ein Mensch unter körperlichen Symptomen, dann wirken sich diese oft aber auch auf die Psyche und das Lebensumfeld aus.

Der Vortrag von Ulrike Pfützner gibt einen Einblick in psychosoziale Auswirkungen der Erkrankung und zeigt darüber hinaus hilfreiche Bewältigungsstrategien auf. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Thema „Selbstfürsorge“.

Folgenden Fragen sollen im Vortrag beantwortet werden:

  • Was sind häufige Auswirkungen von Endometriose auf der psychosozialen Ebene?
  • Wobei können Unterstützungssysteme hilfreich sein?
  • Welche Bewältigungsstrategien wenden Betroffene an?
  • Wie kann Selbstfürsorge konkret aussehen?

 

Ulrike Pfützner, MSc, hat sich als Physiotherapeutin auf die Fachgebiete Gynäkologie und Urologie spezialisiert und ist zudem als psychologische Beraterin mit dem Schwerpunkt Paar- und Sexualberatung ganzheitlich tätig. Im Rahmen ihres Masterstudiums an der Universität Graz erforschte sie psychosoziale Auswirkungen der Endometriose sowie effektive Bewältigungsstrategien Die Ergebnisse dieser Forschung bilden die Grundlage dieses Vortrags.

Foto: Christoph Rieger

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Hier nun die gestellten Fragen zu diesem Vortrag und die Antworten:

  • wie ist die Behandlung bei Fatigue/Erschöpfung? was kann man als Betroffene tun? welche schulmedizinischen und alterntiven Behandlungen gibt es?

Die Behandlung wird individuell auf die Patientin abgestimmt. Grundsätzlich empfiehlt sich eine ganzheitliche Behandlung, die sich aus folgenden Punkten zusammensetzt:

  • ärztliche Diagnostik
  • medikamentöse Unterstützung (ein speziell auf Fatigue abgestimmtes Medikament gibt es noch nicht),
  • Psychologische Begleitung
  • Bewegungstherapie/Physiotherapie
  • Ergotherapie

 

Die Betroffene selbst kann:

  • das persönliche Umfeld über die Erkrankung informieren, um aufzuklären, warum bestimmte Tätigkeiten nicht mehr in gewohnter Weise zu absolvieren sind, oder warum mehr Pause notwendig sind
  • auf einen ausgewogenen Tagesablauf achten, weder Über-noch Unterforderung (ggf. ein Energietagebuch führen, um die unterschiedlichen Phasen in die Tagesplanung einbeziehen zu können)
  • ein regelmäßiges, sanftes Ausdauertraining wie Nordic Walking, schwimmen, Radel fahren, kann sehr hilfreich sein.
  • Ausgewogene Ernährung
  • wie bei der Endometriose selbst hat auch hier die Selbstfürsorge einen wichtigen Stellenwert.

TCM und Homöopathie kann eine Unterstützungsmöglichkeit darstellen. Entsprechende Fachleute sind dabei hilfreiche Ansprechpartner.

  • Welche Literatur/Studien können Sie empfehlen über Fatigue/Erschöpfung ?

Es gibt aus meiner Sicht noch nicht allzu viel Literatur, hilfreiche Impulse und Anregungen finden sich z.T. in diesen Büchern:

Frauke Bielefeldt: Wie ein Schmetterling im Käfig

Wolgang A. Schuhmayer: Chronisches Fatigue Syndrom

  • Wie kann Fatigue diagnostiziert werden?

Fatigue wird anhand der Symptome (die charakteristisch sind für das Erschöpfungssyndrom) vom Arzt diagnostiziert. Eine Überprüfung der Blutwerte sind darin eingeschlossen, da auch ein Zusammenhang zur Anämie (Blutarmut – Mangel an roten Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport zuständig sind) vermutet wird.

  • Gibt es Zusammenhänge zwischen Depressionen und Endometriose?

Verschiedene Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Endometriose und Depressionen auf. Das erhöhte Stresslevel, die Einschränkung der Lebensqualität und der Umgang mit den Symptomen stellen eine erhöhte psychische Belastung dar und können psychische Erkrankungen begünstigen.

  • In wie weit ist Fatigue messbar aus medizinischer Sicht?

Es gibt für die Diagnostik von Fatigue einen speziellen Fragebogen. Es ist dann eine Ausschlussdiagnose, d.h. andere Erkrankungen werden ausgeschlossen.

  • Was sind Ihre Erfahrungen mit PMDS?

Wurde im Anschluss an den Vortrag beantwortet (ganzheitliche Begleitung, d.h. Verstehen und Akzeptanz, Unterstützung auf der psychischen und physischen Ebene, Hinweise zu Lebensgewohnheiten, Achtsamkeit, Motivation zum Ausdauersport…) Durch einen achtsamen Umgang und Berücksichtigung der genannten Aspekte, kann die Lebensqualität verbessert werden.

  • also gibt es keine behandlungsleitlinie für Fatigue?

Für Ärzte gibt es Leitlinien (CFS im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen), letztendlich ist auch diese Erkrankung sehr individuell zu behandeln.

Natascha Herrmann, BA

Thema: Der weibliche Zyklus

Im Vortrag von Natascha Herrmann geht es um den Menstruationszyklus, in dem wir Frauen vier verschiedene Phasen auf physischer und psychischer Ebene erleben und die mit der Ausschüttung der körpereigenen Hormone zusammenhängen. Diese Hormonausschüttungen gleichen einer Wellenbewegung, die sich jeden Monat, immer und immer wieder, aufs Neue wiederholen. 

Nicht alle Frauen können diese Wellenbewegungen problemlos wahrnehmen und in ihrem Alltag für sich nutzen. 

Im Laufe des Zyklus können viele unterschiedliche Beschwerden auftreten wie z.B. ein unregelmäßiger Zyklus, Stimmungsschwankungen, Unruhe, depressive Verstimmungen, Heißhungerattacken, Hautprobleme, Kopfschmerzen bis hin zu regelmäßigen Migräneanfällen, Menstruationsschmerzen einhergehend mit starken Blutungen etc. Die Ursachen dafür sind vielfältig und können z.B. mit Hormonungleichgewicht, Stress, Untergewicht, PCOS, Endometriose, falscher Ernährung, Schilddrüsenprobleme oder anderen medizinischen Gründen einhergehen.

In diesem Vortrag erwartet dich

  • zyklisches Wissen auf physischer und psychischer Ebene
  • Einblick in die Hormone 
  • Sport und Bewegung während dem Zyklus
  • Tipps und Unterstützung bei Beschwerden

Es wird ausreichend Zeit zum Besprechen von Praxisbeispielen geben.

 

Natascha Herrmann, BA ist Sexualpädagogin, Beckenbodenkursleiterin nach dem Bebo Konzept, Sexualberaterin in Ausbildung unter Supervision und leitet einen Lehrgang zu Sexualität und Trauma im Beckenbodentraining. Sie begleitet Frauen rund um Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach. Dabei rückt die Traumaarbeit immer mehr in den Vordergrund. 

Foto: Andreas Hofer

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Hier nun die gestellten Fragen zu diesem Vortrag und die Antworten:

  • Inwiefern beeinflusst die Einnahme der Pille die Zyklusphasen? (sei es mit oder vielleicht sogar ohne Menstruation bei Durchnahme der Pille)

Frauen* berichten, dass sie bei der Pilleneinnahme die Wellenbewegungen schon wahrnehmen können, aber meistens viel sanfter und nicht so intensiv. Manche sagen, dass es sich anfühlt, als wäre ein „Schleider“ über die Gefühlswelt gelegt und sie fühlen sich eher depressiv. Bitte beobachte hier mal ganz gut, wie es sich für dich anfühlt! Eine Zyklusaufzeichnung über mind. 3 Monate kann hier aufschlussreich sein! Eine Anleitung dafür findest du auch hier: https://www.natascha-herrmann.at/post/zyklus

  • Was halten Sie von vaginal steaming?

Vaginal Steaming ist eine wundervolle Möglichkeit sich selbst und der Vulva/Beckenboden etwas Gutes zu tun oder eben auch Menstruationsbescheschwerden zu lindern. Ich empfehle dazu immer https://vaginalsteaming.at ,da hier Expert*innen am Werk sind und gut beraten können. Vor allem bei speziellen Zyklusbeschwerden würde ich nicht einfach „steamen“ ohne kompetente Begleitung dazu!

  • Was hältst du von Yoni Steam, und hättest du Tipps dazu?

Siehe oben!

  • Woher hast du dein Wissen über den weiblichen Zyklus und die Menstruation? Kannst du Literatur dazu empfehlen?

Ich habe selbst viele Bücher gelesen, Podcastfolgen angehört und Workshops besucht, aber die meisten Erkenntnisse habe ich durch die Beobachtungen der letzten 5 Jahre erhalten und durch die Arbeit mit den Frauen: das sind für mich die wertvollsten Informationen. Bücher die ich gelesen habe:

  • Welche Nährstoffe sind wichtig bzw. unterstützen die Periode? Was sollte man regelmäßig überprüfen (mittels Blutabnahme) und notfalls supplementieren?

Ich lasse hierzu immer eine Mikronährstoffanalyse durchführen bzw. bespreche mit meiner TCM-Ärztin, je nachdem in welcher Lebenslage ich mich gerade befinde, was im Moment überprüft werden sollte. Ich würde keine Nahrungsergänzungsmittel einfach so einnehmen, ohne vollständige Überprüfung! Bei Nahrungsergänzungsmittel unbedingt auf die Qualität achten!

  • Auch wenn ich aufgrund der Gebärmutterentfernung 2020 keine Menstruation mehr bekomme. So bemerke ich diese besondere Zeit trotzdem noch. Die Eierstöcke sind noch intakt. Daher merke ich auch den Eisprung und die Tage wo ich meine Regel bekommen würde. Hatte damals vor der OP eine tolle App, wo ich meine Regel immer eingetragen habe und diese App sagt mir nach wie vor, wann mein Eisprung ist und wann die Regel wäre. Daher kann ich es gut vergleichen. Ist es normal, dies trotzdem noch zu spüren? Auch teils noch viele „Nebenwirkungen“ der Regel. Wie Müdigkeit, angeschwollener Bauch (Endobelly, aber noch mehr als sonst), Heißhunger, Stimmungsschwankungen, mehr Schmerzen im Bauch, aber nicht mehr so extreme wie früher mit Blutung, doch trotzdem permanent noch Schmerzen da, welche zur „Regelzeit“ stärker werden.

Der Eisprung wird durch Hormone ausgelöst und die Gebärmutter produziert keinerlei Hormone, sondern spielt erst bei der Einnistung der befruchteten Eizelle eine wichtige Rolle. Das bedeutet, dass Eisprünge ohne Gebärmutter völig normal sind. Die unbefruchtete Eizelle wird im Eileiter resorbiert. Die Eileiter produzieren ganz normal weiterhin Eizellen und die Hormone für den weiblichen* Zyklus.

Die „Nebenwirkungen“ der Menstruation, vor allem, wenn sie nach dem Eisprung auftreten sind Zeichen, die dir dein Körper sendet. Die medizinischen Ursachen wären eine Östrogendominanz bzw. Progesteronmangel, die mittels Blut, Speichel,- oder Urintests abgeklärt werden können. Sollten die Beschwerden nicht medizinischer Ursache sein, kann es hilfreich sein sich mal den gesamten Zyklus anzusehen und den Stress, welcher oftmals sehr unterschätzt wird, zu minimieren. Hier habe ich auch einen Blogbeitrag zu den „Powerful Meaning Signs“ in der 2. Zyklushälfte geschrieben:

https://www.natascha-herrmann.at/post/prämenstruelle-syndrom-oder-doch-deine-powerful-meaning-signs-in-der-zweiten-zyklushälfte

  • Und wie funktioniert der Eisprung jetzt eigentlich, ohne Gebärmutter und ohne Eileiter? Das wäre interessant zu wissen. Im Zyklus Vortrag war ja der normale Eisprung so gut erklärt worden. Nur das jetzt bei mir ja nur noch die Eierstöcke vorhanden sind. Gelangt das Ei dann eigentlich in den Bauchraum, oder bleibt es dann im Eierstock?

Das FSH (Follikelstimulierende Hormon) bewirkt die Eireifung und das LH (luteinisierende) Hormon löst den Eisprung aus. Das geschieht auch, wenn die Gebärmutter entfernt wurde! Die heranreifenden Eibläschen (Follikel) produzieren Östrogen, welches für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut zuständig ist. Das Ei wird in den Eileitern resorbiert, wenn es nicht befruchtet worden ist.

  • Auch habe ich trotz der Gebärmutterentfernung wieder Endometriose und wegen der Thrombosen, kann ich keine Hormone nehmen. Zumindest meine Frauenärztin sagt ja zur Mikropille, in der Endoambulanz in Wien und in Villach sagen beide keine Hormone nehmen.  Ich frage mich gerade ob die Eierstöcke dann die Endometriose jetzt noch begünstigen zu wachsen? Habe wieder Endometriose jetzt auf der Narbe wo die Gebärmutter war und vermutlich im Zwergfell. Welche beide, neue Stellen sind, als vorher. Da hatte ich mehrere Endometriosen im Becken, in der Scheide und Adenomyose starke. Daher war die Entscheidung gefallen mit 35 Jahren jung die Gebärmutter zu entfernen, da auch der Darm beteiligt war.

à da ich keine Medizinerin bin, bitte die Frage unbedingt einer Fachperson stellen!

  • Und leider war keine Zeit im Vortrag für die Mikronährstoffe, an denen wäre ich aber Interessiert. Es hieß, man soll hier schreiben, wenn man dazu noch weitere Infos haben möchte. Bitte gerne.

Mikronährstoffe sind Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe (Phytoöstrogene etc.)​ und besitzen bis auf ein Paar Ausnahmen keinen Brennwert​. Sie liefern dem Körper keine Energie ​aber helfen uns und dem Nährstofftransport auf unterschiedlichste Weise (Muskelaufbau, Wunsch nach Körperfettreduktion)​Sie sind an vielen Reaktionen im Körper beteiligt​ und haben eine wichtige Funktion bei der Zellteilung​, tragen zu einer normalen Funktion des Nervensystems und des Energiehaushalt bei​, übernehmen spezielle Aufgaben, was jedem einzelnen Nährstoff eine unverwechselbare Wichtigkeit verleiht -> Die Aufgabe eines Stoffes kann nicht von einem anderen übernommen werden​ und die empfohlene Verzehrsmenge unterscheidet sich zwischen den verschiedenen Mikronährstoffen und in verschiedenen Lebensumständen.

Makronährstoffe sind die Hauptenergielieferanten Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße​ und bilden das Fundament aller Stoffwechselvorgänge und sind lebensnotwendig​Eine ausgewogene Ernährung setzt sich dabei wie folgt zusammen:​ 1. Kohlenhydrate: 50-65%, 2. Eiweiße: 15-25%​ sind die Grundbausteine der Zellen und somit unverzichtbar für deinen Körpers​, 3. Fette: 20-30% unterscheidet man zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren​

  • Wenn die Hormonproduktion (Östrogen/Progesteron) völlig in Ordnung ist, ich aber trotzdem die 2. Zyklushälfte als Laste empfinde: Was kann ich tun?

In der 2. Zyklushälfte lassen die mentalen, physischen und auch psychischen Kräfte mit der Zeit immer mehr nach und der Körper braucht mehr Ruhe, Regeneration und Langsamkeit. Es ist wie eine Welle: der Höhepunkt ist der Eisprung und dann geht es langsam nach unten. Des Weiteren braucht der Körper, der ja ab dem Eisprung auf Hochtouren arbeitet, weil er sich rein theoretisch auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet, viel 300-400 kcal mehr. Zyklusgerechte Ernährung, aber auch zyklusbasiertes Training kann ich hier sehr empfehlen! Beim Seed Cycling essen Frauen je nach Zyklusphase bestimmte Samen und Kerne, um den Zyklus und die Hormone zu regulieren. Im Mittelpunkt stehen meist Lein- und Sesamsamen sowie Sonnenblumen- und Kürbiskerne.

Achte auch gut auf deine Bedürfnisse, fühle alle Emotionen und gib ihnen Platz (wir haben meist das Gegenteil gelernt keine Wut, Traurigkeit oder Ängste zu fühlen).

Gerne empfehle ich auch folgenden Blogbeitrag dazu: https://www.natascha-herrmann.at/post/prämenstruelle-syndrom-oder-doch-deine-powerful-meaning-signs-in-der-zweiten-zyklushälfte

  • Mir wurde ein Eileiter aufgrund einer Eileiterschwangerschaft entfernt und ich habe das Gefühl, dass alles so hart und nicht beweglich rund um meine Kaiserschnittnarbe ist. Könnte dies meinen weiteren Kinderwunsch beeinflussen?

Bitte unbedingt zu einer Physiotherapeutin, die deine Narbe entstören kann! Hier können unterschiedliche medizinische Gründe zugrunde liegen.

 

 

Kim/Endoathletin

Thema: Endometriose und Sport 

Ich bin Kim – die @endo.athletin & Deine EndoSister im Bereich Fitness mit & TROTZ Endometriose & ihren nervigen Begleiterkrankungen 💪🏼🎗
Bei mir gibt es Fachwissen, Tipps & Motivation, wie Du mit aktiver, körperlicher Betätigung & angepasster Ernährung Deine Lebensqualität steigern & Deine Symptome lindern kannst 🍽🏋🏼‍♀‍🏃🏼‍♀‍🧘🏼‍♀‍🤸🏼‍♀‍

Mein Motto lautet #krankheitistkeinhindernis & DAS ist auch mein Weg mit meinen Krankheiten, die mich bereits seit 16 Jahren begleiten🏥👩🏼‍⚕‍
Für Dich fasse ich mein gelebtes Fachwissen & meine Erfahrung zusammen, so dass Du verstehst, wie Dein Körper & Deine Krankheiten funktionieren & wie DU dieses Wissen für Dich in Deinem Alltag nutzen kannst, um Dein persönliches Wohlbefinden & Lebensenergie zu steigern💥Gemeinsam sind wir stärker, Du bist stärker – stärker als Endometriose

  • Kure Vorstellung meinerseits
  • Was ist Sport/Fitness?
  • Positive Auswirkung von Sport/Fitness auf Hormonhaushalt & Endometriose
  • Sport/Fitness bei Schmerzen oder Periode
  • Sport/Fitness nach einer OP
  • Allgemeine Dos & Don’ts bei Sport mit Endometriose
  • Fragen (?)

Foto: Privat

 

Die Fruchtbar

Thema: Verein Kinderwunsch Österreich 

Die Fruchtbar – Verein Kinderwunsch Österreich mit Selbsthilfegruppe zum Thema unerfüllter Kinderwunsch. Wir treffen uns einmal im Monat – virtuell meistens, aber auch persönlich. Der Verein setzt sich für den Austausch zu den Themen unerfüllter Kinderwunsch, Unfruchtbarkeit, Fehlgeburten, ungewollte Kinderlosigkeit, jede Form der Kinderwunschbehandlung, künstliche Befruchtung und Adoption ein.

Website: www.diefruchtbar.at

 

 

Priv.-Doz. Dr. med. Monika Wölfler

Thema: Auswirkungen von Endometriose auf den Kinderwunsch

Im Vortrag von Monika Wölfler wird es um „Auswirkungen von Endometriose auf den Kinderwunsch“ gehen und folgende Aspekte besprochen:

  • Gibt es bei Endometriose immer Schwierigkeiten schwanger zu werden?
  • Kann man ein erhöhtes Risiko für Fruchtbarkeitsstörungen erkennen?
  • Was kann getan werden?

Im Anschluss gibt es die Möglichkeit Fragen werden zum Thema zu stellen.

 

Frau Priv.-Doz. Dr. med. Monika Wölfler ist Oberärztin an der Universitätsfrauenklinik Graz im Schwerpunkt für Hormon- und  Fruchtbarkeitsstörungen sowie Sonographie und Chirurgin mit Spezialisierung auf minimal-invasive Eingriffe zur Verbesserung der Fruchtbarkeit. Sie leitet das universitäre Endometriosezentrum am LKH Graz.

Foto: Kanizaj

Hier könnt ihr euch dann im Anschluss nochmals die Präsentation ansehen. 

Hier nun die gestellten Fragen zu diesem Vortrag und die Antworten:

  • Verläuft die Schwangerschaft nach einer Gebärmutter Rekonstruktion nach Adenomyose ohne Beschwerden??

Nach Gebärmutterrekonstruktion nach Entfernung von Adenomyoseherden oder Myome sollte die schwangerschaft engmaschig durch einen diesbezüglich erfahrene*n Fachärzt*in erfolgen und im Vorfeld in Absprache mit Operateur*in oder nach Durchsicht OP Bericht entschieden werden ob eine Spontangeburt möglich ist.

  • Ist eine Eizellentnahmen sinnvoll bei stark einschränkender Endometriose (Kinderwunsch für die Zukunft aber noch kein Partner)?

Auf jeden Fall ist eine Evaluation der Situation sinnvoll und je nach Alter, Eizellreserve und Lokalisation der Endometriose soll dann entschieden werden und ggf. Eizellen eingefroren werden

  • Ist es sinnvoll nach einer Rekonstruktion der Gebärmutter und Op an beiden Eierstöcken zunächst zu versuchen, ohne Besuch eines Kinderwunschzentrums zu versuchen, natürlich schwanger zu werden? (Op war Anfang 2016 und Alter 32). Danke

Eine Abklärung der Eileiter (mittels Ultraschall) und ein Samenbefund des Partners vorab sind immer sinnvoll vorab zu machen um nicht unnötigerweise Zeit zu verlieren falls es aus diesen Gründen Einschränkungen geben sollte – alles abklären und dann loslegen wäre am Besten!

  • Wann sollte eine Eileiterdurchlässigkeitsprüfung durchgeführt werden – bei ausbleibenden Kinderwunsch oder wegen der Gefahr zur Fehlgeburt schon vorher?

Immer frühzeitig –  siehe auch vorangegangene Antwort.

  • Kann man Unfruchtbarkeit bei Adenomyose sicher diagnostizieren?

Nein, Adenomyosis bedeutet nicht direkt Unfruchtbarkeit, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit erhöht. Möglichst gute Diagnostik (Ultraschall, Hormonstatus und Beratung) machen um die Situation gut einschätzen zu können

  • Wenn ich jetzt keinen unmittelbaren Kinderwunsch habe, aber grundsätzlich ist ein Kinderwunsch da (für die Zukunft, wenn ein Partner da ist), gibt es etwas, das ich jetzt bereits tun kann/sollte?

Wenn eine junge Frau wissen möchte, wo sie steht ist ein Fertility Check (Ultraschall, Hormonstatus und Beratung) sinnvoll.

  • Wie lange sollte man es versuchen (Herdsanierung davor stattgefunden) bevor man sich wieder ärztlichen Rat einholt bzw. weitere Abklärungen macht?

Wir haben gute Erfahrungen gemacht mit 6Monats-Blöcken in der Planung, die Situation ist aber auch abhängig davon, wie alt die Frau ist (über 35a besser früher!) und wie umfangreich die Endometriose war und ob die Eileiter und der Samenbefund überprüft wurden.

  • sind Chancen da mit Endom.-Adenomyose und Ashermann schwanger zu werden? 40Jahre 😯

unbedingt zeitnah Untersuchung und Beratung einholen!!

  • Kann man in jungen Jahren eine Eizelle entnehmen und einfrieren und dann einsetzen lassen. Ist das sinnvoll?

Kann man, wenn es einen medizinischen Grund (z.B. Endometriose) gibt. Social freezing ist in Österreich nicht zulässig.

  • Kann noch einmal auf den Unterschied bezüglich der Fruchtbarkeit und Chance auf Schwangerschaft zwischen Adenomyose und Endometriose eingegangen werden?

Ich hoffe ich konnte zeigen, dass einerseits die Wahrscheinlichkeit für Unfruchtbarkeit bei Endometriose und Adenomyosis (ggf. auch durch Fehlgeburten) erhöht ist, aber die meisten Frauen trotz Endometriose und/oder Adenomyosis ihren Kinderwunsch erfüllen können. Zeit ist der wichtigste Faktor, daher unbedingt früh beginnen und dranbleiben!

  • Wie regelmäßig sollte man bei Kinderwunsch die Endometriose bei dem Frauenarzt überprüfen lassen?

Halbjährlich wäre sinnvoll, auch um im Blick zu behalten wie sich die Beschwerden entwickeln und ob eine Behandlung den Weg zum Wunschkind abkürzen könnte

  • Die Kosten für die Eizellentnahme wird dann aber nicht übernommen oder (wenn kein Partner vorhanden)?

Das ist zentrumsabhängig. Viele Zentren bemühen sich via FertiPROTEKT (diese Zentren kann man googlen) die Kosten so gering wie möglich zu halten und die Stimulationsmedikamente kostenfrei zu organisieren

Prof. PD. Dr. Kazem Nouri

Thema: Möglichkeiten bei unerfülltem Kinderwunsch

Prof. PD. DR. Kazem Nouri studierte Medizin an der Medizinischen Fakultät in Wien.

Er absolvierte seine Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin und Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe in LKH Wolfsberg und Klinikum-Klagenfurt in Kärnten.

Danach folgte eine Fellowship im Bereich der Hormone und Kinderwunsch-Therapie an der Abteilung für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin der Medizinischen Fakultät Wien wo er bis April 2019 als Stellvertretender Leiter, Direktor der IVF-Einheit und reproduktiven Chirurgie tätig war.  Er hat mehr als 100 wissenschaftliche Arbeiten in Medizininischen Fachzeitschriften veröffentlicht und mehr als 700 nationale und internationale Vorträge gehalten. Er ist Vizepräsident der österreichischen Gesellschaft für Sterilität, Infertilität und Endokrinologie, und der Gesellschaft für Psychologie und Kinderwunsch. Er ist Vorstandsmitglied der Österreichischen IVF-Gesellschaft und von 2017 bis 2020 österreichischer klinischer Vertreter im ESHRE-Ausschuss der Nationalen Vertreter.
Seit April 2019 ist er Ärztlicher Direktor von TFP Austria ein Mitglied von TFP Gruppe  mit derzeit drei IVF-Zentren in AUT in Wien, Wels und in Klagenfurt. Prof. Nouri ist seit May 2021 der Präsident der österreichischen Gesellschaft für Sterilität, Fertilität und Endokrinologie.

Foto: Privat

 

Hier nun die gestellten Fragen zu diesem Vortrag und die Antworten:

  • Soll man vor einer Kinderwunschbehandlung die Endometriose sanieren lassen (OP)? In meinem Fall würde außerhalb des Eierstocks operiert werden (d.h. dann sollte die Eizellreserve nicht beeinflusst werden, oder?)

Wurde beim Vortrag angesprochen; Individuelle Antwort!

  • …bei welchen AMH Wert ist keine Kinderwunschbehandlung mehr sinnvoll?

Unter 0,2 ng/ml

  • ist auch bei Adenomyose eine Biopsie zur Kostenübernahme nötig?

Nein

  • Vielleicht kann es Dr. Nouri beantworten: Ist eine Kostenübernahme bei IVF oder Eizellenentnahme generell auch bei partnerlosen Frauen möglich – wenn alles andere vorhanden ist (Indikationen).?

Nein

 

 

Magdalena Heinzl und Miriam Mottl

Thema: Sexualität und Beckenboden

Im Vortrag von Miriam M. Mottl und Magdalena Heinzl wird das Thema Sexualität mit Endometriose besprochen.
Wie kann ich meinen Beckenboden bewusst entspannen?
Was kann ich tun, bei Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs?
Was ist überhaupt alles Sex?
Und welche Hilfsmittel gibt es?
Danach gibt es natürlich die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Magdalena Heinzl, die Gründerin von sexOlogisch, der Plattform für Sexualität, Körperwahrnehmung und Gewaltprävention, arbeitet als Sexualpädagogin, Sexualberaterin und Beckenbodentrainerin selbstständig. Neben ihrer Selbstständigkeit produziert sie ihren eigenen Podcast und auf ihrem Blog kann man nützliche Tipps und Tricks rund ums Thema Sexualität nachlesen. Auch die Themenfelder Trauma- und Theaterpädagogik lässt sie gerne in die Arbeit einfließen.

 

Miriam M. Mottl ist Frauenärztin und Sexualmedizinerin angestellt als Oberärztin am Kepleruniversitätsklinikum. Nebenbei berät sie Frauen und Paare in ihrer Wahlarztordination, betreibt einen Blog „Frag Miriam“ zum Thema Kinderwunsch, Sexualität und Partnerschaft und spricht mit einem Kollegen im gemeinsamem Podcast „Eros und Psyche“ über Tabuthemen rund um die Sexualität sowie Psyche.

Foto: Yvonne Kreuzmayr und Simart Fotografie

Hier nun die gestellten Fragen zu diesem Vortrag und die Antworten:

  • Wieso hat man bei Adenomyose Schmerzen?

Bei der Adenomyose befinden sich die Herde in der Gebärmutter selber. Hier kommt es immer wieder zu Entzündungsprozessen und dadurch zum anschwellen des Gewebes um den Herd – damit zur Gebärmutter. Diese Spannung kann schmerzhaft sein. Den die Gebärmutter ist ein Muskel (wie ein Wadenkrampf oder ein verspannter Nacken). 

  • Wenn frau nach dem Orgasmus das Gefühl hat, die Blase krampft, kann es auch sein, dass das eigentlich ein krampfender Beckenboden ist? 

Das ist sehr gut möglich. Beim Orgasmus krampfen viele Organe im kleinen Becken rhytmisch mit. Außerdem senkt sie die Gebärmutter wieder auf die Blase und es könnte auch die „krampfende“ Gebärmutter sein, die spürbar ist.

  • Habt ihr auch später Tipps um zum orgasmus zu kommen? Wer kann einem da helfen oder es einfach akzeptieren?

Antwort 1) Das schöne an der Sexualität ist man kann diese immer erweitern und neues erlernen. Hier können Sexolog*innen, Sexualtherapeut*innen oder auch Sexualmediziner*innen helfen. 

Antwort 2) An der eigenen Orgasmusfähigkeit kannst du immer arbeiten. Da es sehr individuell und vielschichtig ist, wie Menschen zum Orgasmus kommen empfehlen wir dir eine Sexualberatung oder Sexualtherapie.

  • wieso ist bei der Adenomyose die Penetration schmerzhaft? 

Siehe oben. Durch die Entzündungen und die Schwellung kann das anstoßen des Penis an die Gebärmutter als schmerzhaft empfunden werden. 

  • hab bald meine erste BS, w/gr. Zyste und mit (wsl) Darmbefall – komme normalerweise recht schnell zum Orgasmus, aber seit Monaten (also seit die Zyste ca 9 cm groß ist), kommen mir bei Penetration sofort die Tränen – egal, wie gut sich’s 1 Sekunde vorher noch angefühlt hat. 🙁 Das wird nach der OP wieder normal, oder?

Vermutlich ist das Gewebe um die Zyste herum gereizt und durch die Penetration kommt es zur Bewegung und dann spürt man die Schmerzen. Vielleicht kann der OhNut helfen die tiefe der Penetration zu regulieren. 

Die Operation kann sicher helfen die Zyste zu entfernen, ob eine generelle Besserung eintritt der der Schmerzen wird man erst nach der Operation wissen. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen! 

  • geht das gleitgel auch bei kiwu? wg. Spermienqualität 

Generell gilt die meisten Gleitgele haben keinen negativen Einfluss auf die Spermienqualität. 

  • wie heißen denn nochmal die Produkte?

Aluna Gleit- und Massagefluid (generell Silikonbasiertes Gelitgel weil es länger gleitfreudig bleibt)

OHNUTS – Soft Buffer Penis Ringe (verringern die Eindringtiefe)

  • Inwiefern hängt Scheidentrockenheit mit Endometriose zusammen? (Passiert das aufgrund der Schmerzen dann automatisch, weil die Erregung dadurch zurückgeht?)

Scheidentrockenheit hat oft nichts mit der Erregung selber zu tun. Diese Feuchtigkeit ist unabhängig von der täglichen Feuchtigkeit. Manchmal liegt es an einer hormonelle Dysbalance zB auf Grund der Hormontherapie bei Endometriose. Hier müsste man einmal Gynäkologisch Schauen ob vielleicht ein Östrogenmangel vorliegt oder die Scheidenflora in Ordnung ist. 

  • Hallo:) Mich und meinen Partner beschäftigt das Thema Adenomyose & Sexualität schon sehr lange. Ich habe seit ca einem Jahr kaum bis garkeine Libido mehr….Die Diagnose Endometriose und Adenomyose erfolgte im Sommer letzten Jahres. Schmerzen hatte ich vor meiner ersten OP bei der Penetration sehr häufig, danach aber kaum mehr. Für die lokale Behandlung konnte mir vor 2 Monaten die Spirale gelegt werden. Habt ihr Tips wie ich meine Libido zurück bekomme bzw ob mein Körper durch die wenigen Male der Schmerzhaften Penetrationen „traumatisiert“ ist?

Antwort 1) Geduld! Am besten viele positive Erfahrungen schaffen, langsam wieder starten. Vielleicht vorher besprechen was alles erlaubt ist und was nicht erlaubt ist (zB keine Penetration und dann langsam steigern). Wie als Teenie 😉 viel berühren und Spaß haben. Ansonsten wenn es nicht klappt kann man hier auch seine Sexolog*innen, Sexualtherapeut*innen oder auch Sexualmediziner*innen des Vertrauens kontaktieren und gemeinsam einen Weg erarbeiten. 

Antwort 2) Es kann viele Gründe haben, warum wir Lust oder eben keine Lust empfinden. Das müsste man sich auch individuell in einer Sexualtherapie ansehen.

  • heißt das es gibt immer eine Entzündung, nicht nur während der Periode?

Leider ja, die Endometrioseherde können, müssen aber nicht dem zyklischen      hormonenellen Verlauf unterliegen. 

  • Gibt es einen Zusammenhang zwischen Endometriose und dem generellen Wunsch nach Intimität? Nicht nur psychosomathisch sondern auch hormonell?

Dies ist mir nicht bekannt, dass es zu solch einer Fragestellung schon eine Studie gäbe.